Was ist Kratom?
Der Name «Kratom» bezeichnet in Thailand den südostasiatischen Kratombaum «Mitragyna speciosa», sowie alle aus den Blättern gewonnenen Erzeugnisse (Pulver, Pasten, Sirup etc.). Traditionell werden frische oder getrocknete Blätter des Kratombaumes gekaut oder als Tee getrunken, nur selten geraucht.
Die Hauptwirkstoffe (Alkaloide) von Kratom sind Mytragynin und 7-Hydroxymitragynin. Aufgrund der psychoaktiven und schmerzstillenden (analgetischen) Wirkung dieser Komponenten, mit Bindung an die µ-Opioidrezeptoren, wird Kratom zu den Opioiden gezählt. Das Abhängigkeitspotential wird von Konsumenten häufig unterschätzt.
Ausserhalb des Ursprungsgebietes bekommt man Kratom meist zur oralen Einnahme als Pulver, Kapseln oder zum Rauchen als Bestandteil von Kräutermischungen, sogenannten «legal highs». Diese sind in der Schweiz verboten, in Deutschland und Österreich hingegen legal.
Wie wirkt Kratom?
Die Alkaloide Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin sind selektive und vollständige Agonisten am μ-Opioidrezeptor (daneben wirken sie an κ- und δ-Opioidrezeptoren sowie Calciumkanälen, Serotoninrezeptoren und Adrenorezeptoren).
Die Effekte von Kratom sind stark vom Wirkstoffgehalt und der Dosierung abhängig. Bei niedriger Dosierung wirkt Kratom stimulierend und euphorisierend, bei höherer Dosierung analgetisch, sedierend und narkotisierend. Die Wirkung setzt nach ca. 10 Minuten ein. Sie hält bei leichter Dosierung etwa 60 bis 90 Minuten und kann bei einer hohen Dosis bis zu 6 Stunden anhalten.
Wie entsteht eine Kratom-Abhängigkeit?
Eine Kratom-Abhängigkeit entsteht schleichend. Konsummotive sind meist Neugier und Unwissenheit (Ausprobieren/ Erfahrungen sammeln), erwünschte Effekte wie Schmerzlinderung, Leistungssteigerung oder euphorisierende Wirkungen, der in einigen Ländern legale Bestellvorgang über das Internet aber auch die notgedrungene Einnahme zur Vermeidung von Entzugssymptomen beim Absetzen anderer Opiate (Kratom ist z. B. in Thailand ein traditionelles Opiumsubstitut). Positive Konsumerfahrungen können zu einer wiederholten Einnahme führen.
Mit der Zeit passt sich der Organismus an die Dauerzufuhr an. Toleranzentwicklung und Gewöhnung verlangen nach immer höheren Dosen um den gleichen Effekt zu erhalten. Infolgedessen wird die Dosis nicht selten schrittweise erhöht.
Das Absetzen der Substanz nach einiger Zeit führt zu körperlichen und psychischen Entzugssymptomen. Mit anfänglich nur leichten, mit Dauer des Ausbleibens aber immer stärkeren Symptomen verlangt der Körper nach erneuter Zufuhr von Kratom. Diesem heftigen, auch psychischem Verlangen wird dann meistens wieder entsprochen.
Die Angst vor erneuten Entzugssymptomen, erneut auftretende Schmerzen oder die Vermeidung von psychischem Unwohlsein nötigt viele Menschen mit einer Kratom-Abhängigkeit oft zu einer chronischen Einnahme.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus diesem Dilemma bietet der ESCAPE Kratom-Entzug.
Mehr Informationen zu dieser Substanz finden Sie z.B. bei European Union Drugs Agency (EUDA): https://www.euda.europa.eu/publications/drug-profiles/kratom_de
Bekannte Nebenwirkungen von Kratom
Die Einnahme von Kratom ist mit einer Reihe von Nebenwirkungen und gesundheitlichen Risiken verbunden.
Häufige und akute Nebenwirkungen:
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Appetitlosigkeit und Mundtrockenheit gehören zu den häufigsten kurzfristigen Nebenwirkungen.
- Neurologische Effekte: Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen und ein «alkoholähnlicher Kater“ am Tag nach der Einnahme können auftreten. In höheren Dosen sind auch Verwirrung, Koordinationsprobleme und in seltenen Fällen Krampfanfälle oder Halluzinationen möglich.
- Kardiovaskuläre Effekte: Herzrasen (Tachykardie) und Blutdruckschwankungen (Hypotension) können beobachtet werden.
- Weitere körperliche Symptome: Anstieg der Körpertemperatur, Schwitzen, Juckreiz, sowie Muskelkrämpfe und -schmerzen sind ebenfalls berichtet worden.
Langfristige Nebenwirkungen und Risiken:
- Abhängigkeit und Entzugserscheinungen: Bei regelmäßigem und übermäßigem Konsum kann sich eine körperliche und psychische Abhängigkeit entwickeln. Entzugserscheinungen ähneln denen eines Opioid-Entzugs.
- Organtoxizität: Es gibt Berichte über lebertoxische Wirkungen, einschließlich erhöhter Leberenzyme, Hepatitis und in seltenen Fällen akutes Leberversagen. Auch Nierenprobleme wurden in Verbindung gebracht.
- Hautveränderungen: Eine vermehrte Hautpigmentierung, insbesondere im Gesicht und an den Händen, wurde bei Langzeitkonsum beobachtet.
- Gewichtsverlust: Gewichtsverlust kann eine Folge eines chronischen Kratom-Konsums sein.
- Psychische Effekte: Neben Angst und Depression können auch psychotische Symptome wie Paranoia, Wahnvorstellungen und psychische Instabilität auftreten. Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisprobleme sind ebenfalls möglich.
- Atemdepression: Insbesondere bei hohen Dosen oder in Kombination mit anderen Substanzen kann Kratom eine Atemdepression (verlangsamte Atmung) verursachen, die lebensbedrohlich sein kann.
- Todesfälle: International wurden Todesfälle im Zusammenhang mit Kratom berichtet, sowohl bei Monointoxikationen als auch in Kombination mit anderen Substanzen.
Wechselwirkungen und Verunreinigungen:
- Kombination mit anderen Substanzen: Die gleichzeitige Einnahme von Kratom mit Alkohol, anderen Medikamenten (insbesondere solchen, die das zentrale Nervensystem dämpfen) oder illegalen Drogen erhöht das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erheblich, einschließlich Atemdepression und Herz-Kreislauf-Problemen.
- Verunreinigungen: Kratomprodukte können mit Pestiziden, Schwermetallen, Bakterien (z.B. Salmonellen) oder minderwertigen Füllstoffen verunreinigt sein, was zusätzliche Gesundheitsrisiken birgt.
Fragen und Antworten zur Kratom-Abhängigkeit
Kratomentzug machen
So gelingt ein erfolgreicher Kratom-Entzug
ESCAPE Kratomentzug
Erfahrungen zum Thema Sucht und Entzug:
Unser Ratgeber
