Codein-Entzug: Ein Weg aus der Abhängigkeit
Die Abhängigkeit von dem Wirkstoff Codein ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Ein kalter Entzug von Codein und die damit einhergehende Angst vor Schmerzen und anderen Entzugserscheinungen stellt für Betroffene zumeist eine grosse Hürde dar. Der Entzugsprozess mag eine Herausforderung sein, aber mit unserer fachkundigen Unterstützung können Sie diesen bewältigen. Wir bieten Ihnen die fortschrittlichsten Möglichkeiten, um Sie auf Ihrem Weg zurück in ein freieres Leben zu begleiten. Zu Beginn steht immer ein einfühlsames Gespräch, in dem wir Ihre persönliche Situation gemeinsam besprechen.
Voraussetzungen für einen Entzug:
- Allgemeine Lebenssituation: Eine stabile Lebenssituation mit unterstützenden Beziehungen und einem geregelten Tagesablauf ist sehr hilfreich für den Entzug.
- Gesundheitszustand: Eine Vorabklärung des allgemeinen Gesundheitszustands (z.B. psychische Erkrankungen, chronische Schmerzen) ist wichtig.
- Somatische Vorabklärung: Bei Patienten, die Codein aufgrund einer Schmerztherapie einnehmen, ist eine einwandfreie somatische Vorabklärung zentral.
- Motivation: Die Bereitschaft zur Veränderung und die Entzugsmotivation sind entscheidende Faktoren für den Erfolg.
- Zielsetzung: Es sollte ein klares Ziel und Setting für die Zeit nach dem Entzug definiert sein.
Vorbereitung auf einen Codein-Entzug:
- Eingangsdosierung: Ein Entzug kann bei uns ab einer Dosierung von maximal ca. 480mg pro Tag stattfinden. Generell gilt: Je tiefer die Dosierung, desto einfacher der Entzug! Je nach individueller Situation beraten wir Sie gerne, wie sich höhere Dosen schrittweise reduzieren lassen.
- Konsumform: Bitte beachten Sie, dass die Konsumform einen Einfluss auf den Entzugsverlauf und die Entzugssymptomatik hat. Manchmal ergibt die Umstellung auf ein retardiertes Präparat Sinn (z.B. retard Tabletten anstelle einer Lösung in Tropfenform).
- Dosierungsreduktion: Erfahrungsgemäss erhalten Menschen mit einer Codein-Abhängigkeit bei der Umsetzung einer Dosierungsreduktion oft wenig bis gar keine Unterstützung, zudem fehlt häufig das fachliche Know-how und die Motivation individuelle Ressourcen zu erkennen.
Unterstützung durch unsere Klinik:
- Neuro Jet®-Stimulation: Der Neuro Jet® IX-Stimulator lindert die Entzugssymptome zuverlässig und sofort nach Klinikeintritt.
- Medikation: Zusätzlich zur Endorphin-Stimulation erhalten Sie situationsgerechte Medikamente zur Abschwächung von Entzugssymptomen und zur Erleichterung des Entzugsverlaufs.
- Persönliche Unterstützung: In unserer Klinik legen wir großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre, die Ihnen Geborgenheit und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit bietet. Unsere engagierten Mitarbeiter stehen Ihnen rund um die Uhr zur Seite, um Sie während des gesamten Entzugsprozesses zu begleiten und zu unterstützen.
Codein-Entzug mit Neurostimulation
Die gefürchteten Entzugssymptome werden durch den Einsatz von Frequenzstimulation behandelt. Der Neuro Jet® IX wurde in unserer Klinik aus den frühen Grundlagen der Neuro-Elektro-Stimulation (NES oder NET) entwickelt.
Mit dem Neuro Jet® IX, einem computergesteuerten Therapiegerät, wird die körpereigene Opiatproduktion (Endorphine) angeregt, wodurch eine schnellere Umstellung des Stoffwechsels erreicht wird. Die Entzugssymptome werden nachhaltig gelindert und der Opiatentzugsprozess deutlich verkürzt.
Verlauf eines Codein-Entzugs:
Die Wahrnehmung und Ausprägung eines Codein-Entzugs sind individuell. Welche Entzugssymptome auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die gesundheitliche Konstitution, die persönliche Einstellung und Perspektive, die Konsumhöhe, die Konsumdauer, das Lebensalter, der individuelle Metabolismus und die Behandlungsmöglichkeiten. Eine allgemein gültige Aussage über den Verlauf des Entzugssyndroms ist daher generell nicht möglich.
Der Hauptteil des Entzugs dauert bei uns etwa drei Tage. In dieser Zeit können folgende Symptome stärker, schwächer oder gar nicht auftreten:
- Körperliche Entzugserscheinungen: Schwitzen, Frösteln, Übelkeit, Bauch- und Unterleibskrämpfe, Restless-Legs-Syndrom, Muskelverkrampfungen, schneller Puls, hoher Blutdruck, Durchfall.
- Psychische Entzugserscheinungen: Stimmungsschwankungen, Ängste, Schlafstörungen, innere Unruhe, Dysphorie, depressive Verstimmungen, anhaltendes Substanzverlangen (craving).
- Erholungsphase: Am 4. Tag setzt die Erholungsphase ein und wir besuchen mit unseren Klinikgästen bereits ein Thermalbad. Das warme Wasser trägt auch dazu bei, etwaige noch leicht vorhandene Entzugssymptome zu lindern und die neugewonnene Freiheit bereits etwas zu geniessen.
Allfällig verbleibende leichte Entzugserscheinungen und Erschöpfungszustände können in ihrer Dauer und Ausprägung variieren.
Durch eine gesunde Lebensweise werden die Selbstheilungskräfte des Körpers die Leistungsfähigkeit jeden Tag ein weiteres Stück wieder herstellen. Geduld und das nötige Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten begünstigen diesen Prozess.
Nüchternheit und emotionale Herausforderungen
Wichtiger Punkt: Durch den Wegfall des Betäubungsmittels werden sie nüchtern! Je nach Situation des Betroffenen ist das ein schwieriger und überwältigender Prozess. Sie werden empfindlicher, die Wahrnehmung wird intensiver und die verschiedenen Emotionen sind deutlicher erlebbar («Auftauen der Seele»).
Was ist Codein?
Codein ist ein natürlich vorkommendes Opiat, welches aus dem Milchsaft des Schlafmohns gewonnen wird. Den meisten Menschen ist der Arzneistoff aufgrund seiner Wirkung gegen trockenen Husten (antitussiver Effekt) bekannt. Die Dosierung von Codein richtet sich dabei nach der Intensität und Häufigkeit des Hustens, wobei die maximale Dosis von 200 mg nicht überschritten werden sollte. Codein besitzt zwar eine gewisse schmerzstillende Wirkung, diese ist jedoch im Vergleich zu anderen Opiaten, eher niedrig. Die Arznei wird daher in der Medizin trotz der schmerzlindernden Wirkung nur selten als alleiniges Schmerzmittel verschrieben, sondern meist in Kombination mit Paracetamol oder anderen nicht-opioiden Schmerzmitteln.
Codeinhaltiger Hustensaft ist in Kombination mit Alkohol oder Limonaden insbesondere bei Jugendlichen in der Hip-Hop-Szene, aufgrund der dämpfenden und euphorisierenden Wirkung, ein beliebtes Rauschmittel. Solche Mischungen werden z.B, «Dirty Sprite», «Sizzurp» oder in Anlehnung an die intensive Lilafärbung auch «Purple Drank» genannt.
Zur Minimierung von missbräuchlicher Anwendung von Codein und einer möglicherweise daraus resultierenden Abhängigkeit ist z.B. die Abgabe von codeinhaltigem Hustensaft in der Schweiz dokumentationspflichtig. Sofern nicht von einem Arzt verschrieben, muss der Apotheker oder die Apothekerin ein Beratungsgespräch durchführen und die Abgabe dokumentieren.
Codein wird als Arzneistoff in Form von Mono- und Kombipräparaten, als Tabletten, Tropfen, Brausetabletten, Sirup, Pastillen oder Filmtabletten eingesetzt.
Wie wirkt Codein?
Die Wirkung von Codein tritt bei oraler Anwendung nach etwa 30–45 Minuten ein, das Wirkmaximum ist nach 1–2 Stunden erreicht. Die Wirkung hält etwa 4–6 Stunden an. Codein ist eine Vorläuferdroge, d.h. ab einer gewissen Dosis werden ca. 10% des Arzneistoffs in der Leber in Morphin umgewandelt. Bei therapeutischer Dosierung erfolgt dies allerdings so langsam, dass keine Morphin-Wirkungen auftreten. Auch Codein selbst vermittelt eine geringe Wirkung über die Bindung an den μ-Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem. Mehr als 400 mg Codein kann der Organismus jedoch nicht verarbeiten. Dadurch steigt die Wirkung nicht mehr, sondern hält nur länger an. Die hustenstillende Wirkung des Codeins ist etwa 3-mal stärker als die des Morphins (gewöhnlich 30–50 mg / max. 100 mg/Tag). Es wirkt direkt hemmend auf das Hustenzentrum im verlängerten Rückenmark (Medulla oblongata). In dieser Dosierung wirkt Codein bereits leicht sedierend entfaltet aber noch keine grosse analgetische Wirkung.
Die analgetische, narkotische, spasmogene und euphorisierende Komponente des Codein-Wirkungsspektrums ist erheblich schwächer als beim Morphin ausgeprägt. Die analgetische Wirksamkeit dürfte etwa 1/10 derjenigen von Morphin betragen.
Wie entsteht eine Codein-Abhängigkeit?
Eine Codein-Abhängigkeit entsteht schleichend. Am Anfang der Einnahme stehen häufig die Behandlung von Husten oder eine missbräuchliche Einnahme. Hauptgründe für eine wiederholte Zufuhr des Medikaments sind die erwünschten Effekte wie Hustenstillung und besonders die psychische Erleichterung durch euphorisierende Wirkungen. Das Suchtpotenzial von Codein wird häufig unterschätzt.
Mit der Zeit passt sich der Organismus an die Dauerzufuhr des Opioids an. Es entsteht eine Opiattoleranz. Die Gewöhnung verlangt nach immer höheren Dosen um den gleichen Effekt zu erhalten. Infolgedessen wird oft die Dosis schrittweise erhöht, auf deutlich mehr als die empfohlene maximale therapeutische Empfehlung.
Das Absetzen dieser spezifischen Substanz nach einiger Zeit kann, zumeist auch unerwartet, körperliche und psychische Entzugserscheinungen auslösen. Mit anfänglich nur leichten, mit Dauer des Ausbleibens aber immer stärkeren Symptomen verlangt der Körper nach erneutem Konsum von Codein-Präparaten. Diesem heftigen, auch psychischem Verlangen wird dann meistens wieder entsprochen.
Die Angst vor Entzugssymptomen bei einem kalten Entzug, erneut auftretende Schmerzen oder die Vermeidung von psychischem Unwohlsein nötigt viele Menschen mit einer Codein-Abhängigkeit oft zu einer chronischen Einnahme.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus diesem Dilemma bietet der ESCAPE Codein-Entzug.
Welche handelsüblichen Medikamente enthalten Codein?
Codeinhaltige Medikamente sind unter verschiedenen Handelsnamen (länderspezifisch von einem bestimmten Hersteller gekennzeichnet und vertrieben) erhältlich:
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- z.B. Makatussin® (CH), Resil plus® (CH), Codipertussin® (A, D), Tussoret® (D), Codicaps mono® (D)
Nebenwirkungen von Codein
Codein kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen, die von häufigen bis hin zu selteneren, aber schwerwiegenden Effekten reichen. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, insbesondere zu Beginn der Therapie, sowie Verstopfung infolge einer Lähmung der Darmperistaltik. Zentralnervöse Effekte sind ebenfalls häufig, darunter Müdigkeit, Schläfrigkeit, leichte Kopfschmerzen und Beeinträchtigungen der Sehleistung oder Koordination. Allergische Reaktionen können auftreten, was sich in Hautausschlägen und Juckreiz äußern kann, in seltenen Fällen aber auch zu schwerwiegenden Reaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom führen kann.
In seltenen Fällen können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei hoher Dosierung. Ein Risiko ist die Atemdepression, die insbesondere bei Überdosierung oder genetisch bedingten «ultraschnellen Metabolisierern» auftritt, da sie Codein schnell in Morphin umwandeln. Pankreatitis und Gallengangspasmen sind ebenfalls Risiken, insbesondere bei Patienten nach einer Cholezystektomie durch Spasmus des Sphinkters Oddi. Längere Anwendung kann zu psychischer und physischer Abhängigkeit führen.
Besondere Risikogruppen sollten von der Einnahme von Codein absehen. Dazu gehören Kinder unter 12 Jahren, da sie ein erhöhtes Risiko für tödliche Atemdepressionen haben, sowie stillende Mütter, da Codein und sein Metabolit Morphin in die Muttermilch übergehen und beim Säugling Atemprobleme verursachen können. Auch Patienten mit Schlafapnoe oder Lungenerkrankungen sind einem erhöhten Risiko für Atemstörungen ausgesetzt. Zusätzlich können Wechselwirkungen auftreten, die Nebeneffekte verstärken können, besonders bei Kombination mit Antidepressiva wie SSRI oder Cimetidin.
Codein-Entzug bei der ESCAPE Klinik
Qualität
Signifikante Reduktion von Entzugssymptomen durch Stimulation körpereigener Opioide und unterstützender Medikation
Fragen und Antworten zum Codein-Entzug
Erfahrungsberichte
Patienten erzählen über Ihre Erfahrungen des Aufenthalts in unserer Klinik.
Nachsorge
Was sind die Herausforderungen nach einem erfolgreichen Entzug?
Kosten für Entzug
Erfahren Sie mehr über die Preisgestaltung eines Entzugs in der ESCAPE Klinik.
Entzugsablauf
Lernen Sie mehr über unsere innovative ESCAPE Entzugstherapie.
Die Escape Klinik
Seit über 30 Jahren unterstützen wir unsere Patienten und Patientinnen.